Sonntag, 13. September 2015

Jetzt ist er drin, der Magenballon

Sooo, jetzt ist er drin, der Magenballon, und ich kann nur bestätigen, die ersten 3 Tage waren wirklich schlimm.
Aber dann wurde es stetig besser.
Aber vielleicht fang ich einfach mal von vorne an.

Am Dienstag kamen wir spät abends in Prag an, mein Arzt-termin war erst Mittwoch mittags, somit haben wir noch die Umgebung vom Hotel erkundet.
Da ich ja nichts essen oder trinken durfte vorher, gab es nicht wirklich viel zu machen.

Nach meiner Ankunft in der Klinik musste ich erstmal ein paar Formulare ausfüllen, und dann ging es direkt weiter zum Eingriff.

Da ging dann alles ziemlich schnell, ich musste so eine Paste, von einem Löffel runterschlucken, dann sollte ich tief einatmen, und danach wurde mir noch etwas in den Hals gesprüht, dann nochmal ausatmen und runterschlucken....sofort wurde meine Speiseröhre taub und fühlte sich irgendwie geschwollen an.
Währenddessen hatte der Anästhesist mir einen Zugang gelegt und mir diese Dämmerschlafzeug in die Vene gespritzt.

Ich war kurz am eindösen, als ich auch schon wieder aufwachte und alles vorbei war. Ich habe wirklich gar nichts mitbekommen.
Nachdem ich wieder halbwegs bei mir war, nahm mich die Patienten-koordinatorin dann mit auf die Station und brachte mich in mein Zimmer für die Nacht.

Ich wurde sofort an den Tropf gehängt, der noch 4 Mal gewechselt wurde über die Nacht hinweg. 2x bekam ich glaube ich Schmerzmittel, das war auch gut so, denn es war schon ein sehr ekliges Gefühl.
Die Schwestern stellten mir noch ein Glas Wasser hin, aber bei jedem Schluck musste ich direkt wieder erbrechen, es blieb wirklich gar nichts drin.

Ich übergab mich noch mehrmals in dieser Nacht, das Übelkeitsgefühl war wirklich sehr stark. Ich habe immer wieder versucht zu schlafen, aber die Krankenschwestern kamen auch alle 2-3 Stunden zum Blutdruckmessen und so war nicht wirklich an Schlaf zu denken...

Am nächsten Morgen bekam ich einen Naturjoghurt, das ekligste was man sich vorstellen kann, wenn man 2 Tage nichts gegessen hat...so ein total sauer schmeckender Joghurt...naja der blieb auch nicht lange drin, aber irgendwann wurde ich dann trotzdem entlassen und ein Taxi lieferte mich wieder im Hotel ab, wo meine Begleitung bereits auf mich wartete.

Der nächste Programmpunkt; Heimreise, 5 Stunden wurden zu 7 und es war wirklich eine Qual, jedes Schlagloch fühlte ich und der Magenballon hüpfte immer wieder schön an die Speiseröhre...wirklich sehr sehr unangenehm.
Mein Tip: Bleibt lieber noch ne Nacht länger oder vielleicht auch 2, man fühl sich wirklich beschi**en.

Heute ist Sonntag, also Tag 4 und ich fühle mich wieder wie ein Mensch, mein Kreislauf hat sich wieder stabilisiert und seit Samstag bleibt auch Joghurt und Suppe und Tee drin, Alles in allem, hab ich mir ein paar Mal gewünscht ich hätte es nicht gemacht, aber ehrlich, heute ist es schon so viel besser, kann also sagen, wenn man durchhält, ist es erreichbar.

Meine Abnahme liegt heute, am Tag 4 bei 5,1 kg. Was bestimmt auch daran liegt, das ich ja fast 3 Tage gar nichts gegessen habe, aber nichts desto trotz freue ich mich über den Erfolg.
Auf jedenfall habe ich keinen Heisshunger mehr auf Süssigkeiten und bin wirklich sehr schnell satt.

Ich werde weiter berichten wie es mir so ergeht. 
Viele Grüße
Eure
Madame X

Freitag, 4. September 2015

Erster Post - Noch 5 Tage bis zum Einsetzen des Magenballons

Als ich anfing mich mit dem Einsetzen eines Magenballons auseinanderzusetzen, habe ich nicht wirklich viele Erfahrungsberichte oder Blogs darüber gefunden.

Man findet einiges an Foreneinträgen, doch dort meinen immer irgendwelche unqualifizierten Leute, sie könnten noch Ihren unnützen Beitrag dazu geben.
Sätze wie z.B. "Sei disziplinierter und mach Sport, stell Deine Ernährung um..." und so weiter, waren dort gang und gebe.
Generell sollte man das sicher erstmal versuchen so zu schaffen. Aber mal ehrlich, wer lässt sich denn einen Magenballon setzen nur weil er zu faul ist was anderes zu machen. 

Ich denke den Ballon zieht man erst in Betracht wenn man alles mögliche versucht hat.
Jedenfalls geht es mir so.

Weight Watcher, Trennkost, Low Carb, Mehrere Mitgliedschaften in Fitness Studio's....und alles immer schön mit Jojo-Effekt.

Ich hab mich für eine Klinik in Prag entschieden und lasse mir den Ballon dort einsetzen.
Auch ich hatte Zweifel, das nicht in Deutschland machen zu lassen, habe bei meinen Recherchen aber erfahren dass sich im Vergleich zu Deutschen Ärzten, die Ärzte dort mindestens 8 Jahre spezialisieren müssen. 
Auch vom Eindruck der Klinik muss ich sagen, bis jetzt sieht alles professionell aus.

Da die Krankenkasse dafür nicht aufkommt, war natürlich der Kostenfaktor für mich auch entscheidend. 

In Deuschland kostet der Eingriff zwischen 3000 € -6000 €, in Prag zahle ich jetzt mit einer Nacht in der Klinik 1800€ (Voruntersuchung und Beratung, Einsetzen und Entfernen des Ballons, und der Übernachtung in der Klinik).
Extrakosten: Anfahrt (und evtl. Hotelkosten für die Begleitperson)

Eine Anzahlung von 20% wird nach Vereinbarung des Termins gemacht und den Rest zahlt man dann vor Ort.

Immer wieder habe ich von den Nebenwirkungen der ersten Woche gelesen. Ich mache mir natürlich schon Sorgen wie schlimm das wird, aber ich habe fest vor, mich an alle Anweisungen des Arztes zu halten.
Nebenwirkungen werden beschrieben als: Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Schwächegefühl, nicht in der Lage zu sein mehr als einen Teelöffel Flüssigkeit auf einmal zu sich zu nehmen...etc. und in ganz schlimmen Fällen (diese sind aber sehr selten) ein Darmverschluss wenn der Ballon kaputt gegangen ist (da der Ballon mit einer farbigen Flüssigkeit gefüllt ist, ist dies jedoch sofort feststellbar, und man kann rechtzeitig den Ballon entfernen lassen.).
Klingt nicht gerade toll....aber 90% von den Berichten die ich online gefunden habe, bestätigen das diese nach 3-5 Tagen weg sind und man den Ballon nicht mehr merkt. Außer natürlich beim Essen.
Und die Meisten haben bestätigt damit die beste Entscheidung Ihres Lebens getroffen zu haben.
Natürlich gibt es auch andere Fälle, aber ich sehe dem ganzen positiv entgegen.
Letztendlich ist das Übergewicht auf Dauer gefährlicher und unangenehmer.

Ich freue mich von Euch zu lesen.
Bitte bleibt dabei freundlich ;-)

Eure 
Madame X.